Dienstag, 7. August 2007

Warum Vegan



Jajaja jetzt wirds schwafelig :D... hier warum ich Veganerin geworden bin (weil ich so oft gefragt werde).

Da ich oft gefragt werde, warum ich Veganerin (geworden) bin, schreib ich einfach mal ein bisschen was über meine Gründe. Nunja, aufgewachsen bin ich mit "normaler" (was ist schon normal?) Ernährung... sprich omnivorer Kost. Das war 14 Jahre lang so, bis ich mich dazu entschlossen habe, Vegetarierin zu werden, dass war vor ca. einem Jahr. Ich wollte schon vorher Vegetarierin werden, aber ich wusste einfach gar nichts darüber und habe mich nicht "getraut". Bei uns in der Familie wird viel Fleisch gegessen, das fängt schon morgens auf dem Frühstücksbrot an in Form von Salami, geht mittags weiter mit z.B. Borscht (ich habe sie schon immer gehasst) und gipfelt abends manchmal in Form eines Kartoffelsalats mit - ja genau - Leberkäse. Kurz gesagt bei uns wird täglich 3 mal Fleisch gegessen, was natürlich zu einseitig ist, Gemüse war früher eher Kaninchenfutter, statt Nahrung. Ehrlich gesagt, mir hat es auch nicht geschmeckt, aber es war nun mal da, es kam auf den Tisch und wurde gegessen, man hat sich keine Gedanken darüber gemacht. Als eine meiner Freundinnen Vegetarierin wurde, hab ich erst angefangen mir richtig Gedanken über mein Essen zu machen. Hab auf Internetseiten mich kundig gemacht und hab angefangen zu begreifen, was ich da tagtäglich in mich reinstopfe. Nämlich tote Lebewesen die Gefühle hatten, die leiden mussten, die Trauer, Schmerz, Freude und Wut genauso wie wir empfinden. Es ist für mich persönlich unethisch, einem Tier bewusst Leiden zuzufügen, es auszubeuten, es zu manipulieren, es zu töten und es zu essen. Oft höre ich da den Einwand, es gibt doch Biohaltung. Ich weis was Biohaltung bedeutet, meine Mutter arbeitet auf einem Biogeflügelhof. Biohaltung bedeutet im Prinzip nur "besseres" Futter, die Tiere stehen trotzdem z.B. auf Spaltböden und dürfen nur 90 Tage im Jahr raus. Außerdem, wenn die Tiere doch ein angeblich so glückliches Leben haben, warum müssen sie dann sterben? Warum können sie nicht weiter leben und glücklich sein? Weil Menschen nicht darauf "verzichten" können, bekomme ich oft zu hören. Dabei stimmt das nicht, sie suchen nur eine Ausrede, damit sie sich keine Gedanken machen müssen, denn das wäre ja unbequem und man müsste sein Weltbild infragestellen. Ich persönlich mochte immer nur den Geschmack von Geräuchertem oder Hühnchen (aber nur die würzige Haut). Fleisch schmeckt nur wegen der Gewürze gut, wer schon mal ungewürztes, oder schlecht gewürztes Fleisch probiert hat, kann mir das bestätigen. Es gibt mittlerweile viele Produkte, die diesen Geschmack nachahmen, sprich die so gewürzt sind.
Nun gut, genug von vegetarisch, komm ich jetzt auf Vegan. Ich war noch nie der große Milchtrinker (ich hasse den Geschmack und musste mich früher sogar mal davon übergeben), Käseesser (bääh, die einzige Zeit wo ich viel Käse gegessen hab, war als ich Vegetarierin war, aber auch nur weil ich keine Alternativen für mein Frühstücksbrot kannte), Eierverschlinger (höchstens zu Ostern oder weichgekocht) oder Sahnetortenfutterer (viel zu fettig und das Gefühl wenn es den Hals runter"rutscht" einfach eklig), selbst Sahnesoßen habe ich gemieden, weil ich den Geschmack eklig fand. Da ich mich noch mehr mit Tierrechten beschäftigt habe, beschloss ich also, mich aus ethischen und geschmacklichen Gründen vegan zu ernähren. Ich höre immer wieder, den Kühen tut es ja nicht weh, wenn ihnen die Milch abgenommen wird, oder wenn die Hühner Eier legen oder das beste, es gibt ja auch glückliche Kühe oder Hühner. Zu erst einmal: damit eine Kuh Milch geben kann, muss sie ein Kalb bekommen. Das geschieht in der Industrie folgendermaßen: Die Milch der Mutter, die für das Kälbchen gedacht ist, wird ihnen geraubt, damit der Mensch sie trinken kann. Dafür werden die Kälbchen mit einem Milchersatz gefüttert, der mit Hormonen angereichert ist und dem Eisen entzogen wurde, denn Blutarmut macht das Fleisch schön weiß und zart. Allerdings werden die Kälbchen davon sehr schwach. Im Alter von 16 Wochen werden sie dann geschlachtet. Oft sind sie schon zu schwach und verkrüppelt, um noch laufen zu können. Die Kälber, die männlichen Nachkommen der Milchkühe, die des Kalbfleisches wegen aufgezogen werden, haben das schlimmste Schicksal: sie werden den Müttern nur wenige Tage nach der Geburt entrissen und dann in kleinen Boxen von knapp 80 cm Breite angekettet. Der Lattenrostboden, auf dem sie stehen müssen, verursacht große Schmerzen in den Beinen und Gelenken. Eier: Vier "Legehennen" werden in einem Drahtkäfig von 40 x 45 cm Bodenfläche gehalten, die Käfige oft in vielen Reihen übereinander gestapelt. Fließbänder bringen Futter und Wasser und transportieren Eier und Exkremente ab. Da die Hennen so extrem beengt sind, hält man sie im Halbdunkeln und schneidet ihnen die Schnabelspitzen (ohne Betäubung) ab, damit sie sich nicht gegenseitig totpicken. Der Maschendraht der Käfige schrabbt ihre Federn ab, scheuert ihnen die Haut auf und verkrüppelt ihnen die Füße. Etwa 4-6 % der deutschen Hennen, die unter diesen Bedingungen gehalten werden, sterben innerhalb von 12 Monaten an Streß oder einer Erkrankung. Im Alter von ein bis zwei Jahren läßt ihre Eierproduktion aufgrund der extremen Ausbeutung ihres Körpers nach und sie werden geschlachtet. (Die natürliche Lebenserwartung einer Henne beträgt 15-20 Jahre). Von den 44 Millionen in Deutschland gehaltenen "Legehennen" werden immer noch etwa 95% in Käfigbatterien gehalten. Klar gibt es sogenannte "Freilandhaltung", aber auch das ist ein Begriff um den Verbraucher zu täuschen (bei uns in der Nähe gibt es "Freilandhaltung" und die hat garantiert nichts mit Freiheit zu tun!), denn auch dort werden die Hühner in Scharen eingesperrt und können z.B. keine Hackordnung aufbauen, wie es in der Natur üblich ist. Außerdem werden die männlichen Küken, das "Abfallprodukt" der Eierindustrie vergast, weil man sie nicht gebrauchen kann, schließlich sollen die Eier nicht befruchtet werden. Und zu guter letzt: glückliche Kühe oder Hennen? 1. artegrecht ist nur die Freiheit 2. können die Tiere sprechen und sagen, dass sie glücklich sind? Und um mit noch ein paar Vorurteilen aufzuräumen: "Du isst meinem Essen das Essen weg!" Ich esse weder Futtermais, noch Genmanipuliertes Soja. Selbst wenn, dann würde euer Essen eher mir mein Essen wegessen, weil Tiere mehr Nahrung benötigen als der Mensch. "Aber du isst doch noch Fisch, oder?!" (wurde ich selbst noch gefragt, als ich schon Veganerin war) - Fisch ist ein Tier und Vegetarier und Veganer essen keine Tiere. Menschen die Fisch essen, aber Fleisch ablehnen, nennt man "Pescitarier". Und zu guter letzt, mein Favorit: "Und mit was wäscht du dir dann die Hände?!" beinahe hätte ich geantwortet mit Wasser, aber ich glaube die Person wollte auf Seife anspielen, also habe ich geantwortet: "Mit tierversuchsfreier Seife auf Pflanzenölbasis." Falls noch jemand Fragen haben sollte oder diskutieren möchte (wozu ich gerne bereit bin) sollte mich einfach kontaktieren.

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